So findest du den richtigen Hoster

Wenn man sich einmal bei der Webhostlist umschaut, wird man bemerken, dass dort über 2.000 (kostenpflichtige Webhoster) verzeichnet sind.

Ich möchte Dir die Suche und Entscheidungsfindung erleichtern und dir einige Kriterien nennen, mit denen du den richtigen Hoster finden kannst.

Vorstellung verschiedener Hoster

In unregelmäßigen Abständen werden neue Artikel in dieser Reihe erscheinen, die dann hier aufgelistet werden:

  • WebhostOne
    In diesem Artikel geht es zunächst um meinen jetzigen Hoster: WebhostOne. Mein Erfahrungsbericht, andere Meinungen und die wichtigsten Features zu diesem Hoster gibt’s hier.
  • Speicherzentrum
    Den Webhoster Speicherzentrum habe ich einige Zeit lang genutzt und möchte euch in diesem Artikel von meinen Erfahrungen berichten.

Die wichtigsten Kriterien

Es gibt zahlreiche Dinge zu beachten…

  • Kostenlos oder Kostenpflichtig
  • PHP (Version, Modul/CGI)
  • FTP Zugänge (Sicher?)
  • Enthaltene E-Mail-Adressen
  • Subdomains
  • Anzahl der Cronjobs
  • Transfervolumen
  • DNS Zugriff
  • MySQL Datenbanken
  • POP3/IMAP (Sicher?)
  • IP Adresse
  • Kunden auf Server (beim Webhosting)
  • SSL Zertifikat
  • Zuverlässigkeit
  • Support
  • Zugriff auf php.ini
  • Zugriff auf .htaccess, mod_rewrite?
  • Memory Limit
  • Zugriff auf httpd.conf

Klingt erstmal nach ganz schön viel. Um dir einen Überblick in diesem Dschungel zu verschaffen, werde ich im Folgenden die wichtigsten Bereiche unter die Lupe nehmen und näher erläutern.

Die Kosten

Zunächst einmal ist die Frage, ob du einen kostenlosen oder einen kostenpflichtigen Hoster von grundlegender Bedeutung. Es gibt mittlerweile auch einige kostenlose Angebote, die noch nicht einmal Werbung auf deiner Website fordern. Dafür befinden sich hunderte, wenn nicht tausende Nutzer auf einem Server und dementsprechend langsam kann die Website werden.

Außerdem kriegst du bei kostenlosen Angeboten keine werbefreie Toplevel-Domain (deineinternetseite.de). Das kann nicht nur Nachteile bei den Platzierungen in den Suchergebnissen haben, sondern auch unprofessionell wirken. Bei einer privaten Website macht das nichts, im Gegenteil, da ist das mit Sicherheit eine optimale Lösung.

Wer allerdings Geld mit seiner Website verdienen möchte, sein Unternehmen vorstellt oder einfach professionell wirken möchte, der sollte zu einem kostenpflichtigen Angebot greifen. Hier gibt es teilweise schon (je nach Auslastung und Website) passende Angebote für 1 € / Monat.

Und seien wir mal ehrlich, glaubst du Wikipedia, Google & Co. wären so populär wenn sie nur unter der Subdomain xy.freehoster.de zu erreichen wären? Ich denke nicht.

Die Grundeinstellungen

Zu den Grundeinstellungen zähle ich jetzt mal die Webspace Größe und das Trafficvolumen.

Diese Angaben sind meistens nicht ganz unabhängig voneinander. Wer auf seiner Website 50 MB große Videos hostet, die dann auch angeschaut werden, wird dies auch beim Transfervolumen spüren.

Im Grunde ist es aber so, dass kaum eine Website mehr als 1 GB braucht. Nehmen wir einmal an, du nutzt WordPress als Content Management System. Selbst bei einer großen Datenbank und einem gigantischen Artikel Archiv, wirst du diese Marke kaum übertreffen. Erst mit vielen Bildern könnten es dann einige Gigabyte werden.

Dateien, die besonders ins Gewicht gehen, wie beispielsweise Videos, kannst du auch auslagern und bei Youtube hosten, da sparst du dir auch einen eigenen Player.

Das Transfervolumen hingegen war und ist für mich immer ein wichtiges Kriterium. Wer hier nur ein paar Gigabyte zur Verfügung hat, muss damit rechnen, dass eventuell zusätzliche Kosten anfallen, wenn seine Website schnell wächst. Ich achte hier immer darauf, dass es mit „unbegrenzt“ oder „FairUse“ beschrieben wird.

E-Mails, POP3 & Co.

Es hat schon etwas über E-Mail-Adressen in der Form „xy@domain.de“ verfügen zu können. Es wirkt nach außen hin professioneller und lässt sich nach innen bei richtiger Aufteilung besser verwalten.

Dann hast du nämlich für allgemeine Anfragen (webmaster@domain.de), Support E-Mails (support@domain.de) und Buchungsanfragen (werbung@domain.de) dein eigenes Postfach. In der Regel reicht jedoch ein Postfach aus, wer mehrere braucht ist mit 3-10 ganz gut bedient, mehr wirst Du in der Regel nicht benötigen.

Wichtig ist herbei jedoch, dass ein POP3 oder IMAP Zugang dabei ist, sonst geht es nur mit einer blöden Weiterleitung und die ist nicht wirklich das Wahre.

Cronjobs

Wenn du regelmäßig Wartungsaufgaben durchführen oder Newsletter verschicken willst, sind Cronjobs das richtige für dich, dabei wird ein Skript oder eine URL zu einem festgelegten Zeitpunkt aufgerufen.

Gerade bei fertiger Software wie Content Management Systemen werden eventuell Cronjobs benötigt, diese sind aber kein wichtiges Kriterium. Mehr zu diesem Thema erfährst du auf Cronjob-Tipps.de. Dort gibt es auch eine Liste von externen Anbietern inklusive Testberichten.

Sicherheit (SSL, E-Mails, FTP)

Ein wichtiges Kriterium sollte die Sicherheit sein, denn es ist alles andere als schön, wenn plötzlich jemand Unbefugtes E-Mails mitlesen kann oder sich Zutritt zu deinem FTP Account verschaffen kann. Wenn du ein sicheres FTP Programm (FileZilla mit ein paar Änderungen) nutzt, dann liegt es nur noch an der Verschlüsselung.

Nutze auf keinen Fall unverschlüsseltes FTP, sondern sFTP oder normal verschlüsseltes FTP (SSH etc.). Das gleiche gilt für die POP3 und IMAP Accounts um die E-Mails zu empfangen, abgesehen davon, dass es hier kein sPOP3 gibt 😉

Eine dritte Sache in puncto Sicherheit ist SSL. Einige Hoster bieten ein SSL Zertifikat direkt mit an. Wenn es dabei ist – warum nicht? Dafür ist übrigens auch eine eigene IP Adresse von Nöten.

SSL ist allerdings nur dann wirklich notwendig, wenn persönliche Daten übertragen werden.

Domains & Subdomains

Dieser Punkt ist nicht immer so wichtig, denn bei jedem Webhoster kannst du Domains günstig dazu buchen.

Wenn du allerdings Subdomains brauchst (forum.deinewebsite.de macht sich besser als deinewebsite.de/forum/), solltest du auch darauf achten, dass ein paar dabei sind, dies ist in der Regel jedoch der Fall.

PHP & MySQL

Kommen wir wieder zu einem deutlich wichtigeren Kriterium: PHP und MySQL Datenbanken.

Dynamische Websites oder vorgefertigte Skripte kommen meistens nicht ohne PHP aus und auch eine MySQL Datenbank wird häufig benötigt.

Wenn du einfach nur kurz dein Unternehmen oder deine Familie vorstellen möchtest, dann reicht ein Webhoster, der kein PHP unterstützt. Bei einem eigenen Blog, einer Website mit vernünftigem Kontaktformular oder anderen „dynamischen Features“ benötigst du PHP.

Hier kann man auch ganz klar die Linie ziehen zwischen aufwendiger, dynamischer Website oder einer einfachen „Vorstellungswebsite“. Die meisten, die sich nach dem Lesen dieses Artikels für einen kostenpflichtigen Hoster entschieden haben werden auch PHP und mindestens eine MySQL Datenbank benötigen.

Du solltest darauf achtet, dass es sich um aktuelle Versionen handelt, da sonst vorgefertigte Skripte nicht lauffähig sein können.

Anpassen der Konfiguration

Auch hier kommt es auf deine Skripte an. Wenn du „schicke URLs“ (wie /so-findest-du-den-richtigen-hoster/ statt /artikel.php?id=so-findest-du-den-richtigen-hoster) verwenden willst (ist auch mit WordPress möglich), dann benötigst du mod_rewrite.

Auch der Zugriff auf die .htaccess ist ganz nett. Was man mit der .htaccess alles machen kann, erfährst du hier.

Wenn du selbst intensiv mit PHP arbeitest, wirst du häufig die PHP Konfiguration anpassen müssen, damit gewisse Dinge auch laufen. Dafür ist ein Zugriff auf die .htaccess erforderlich. Die „Standard“ Nutzer benötigen solche Features eher selten, denn die php.ini liegt zumeist so vor, dass WordPress & Co. problemlos laufen.

Der Hoster

Der letzte Punkt ist: Der Hoster.

Wie zuverlässig ist er? Wie schnell antwortet der Support? Hat das Team Ahnung von dem, was es da macht und sind die Server dementsprechend konfiguriert?

All dies sind Fragen, die dir der Hoster bestimmt gerne beantworten würde, wo es jedoch besser ist nach Erfahrungsberichten zu suchen. Meinungen von Nutzern gibt es beispielsweise bei der am Anfang bereits erwähnten Webhostlist.

Einige Webhoster bieten auch einen zeitlichen begrenzten Testaccount an. Diese sind sehr hilfreich, um bereits einen ersten Eindruck zu bekommen.

Viel Erfolg bei der Suche nach dem richtigen Webhoster.