Eigene Cloud einrichten

In Zeiten von NSA, GHCQ & Co. überprüfen mehr und mehr Nutzer ihre Software und ihre Systeme. Vielleicht gehörst auch Du dazu.

Du überlegst Dir, ob es sinnvoll ist auf so viele US-amerikanische Dienste zu setzen. Sei es Facebook, Whats App, Google oder Cloud-Dienste wie die Dropbox.

In diesem Artikel wollen wir uns mit Letzterem beschäftigen. Du bist nämlich nicht auf Dienste wie Dropbox, Skydrive oder Google Drive angewiesen, sondern kannst Dir auch eine eigene Cloud einrichten. Wir beschäftigen uns mit den Vor- und Nachteilen, ich zeige Dir, wie Du deine eigene Cloud erstellen kannst, und welche Software es gibt.

Vor- und Nachteile Deiner Cloud

Die Nachteile der Dropbox sind die Vorteile deiner Cloud:

  • Daten auch lokal bei Dir
    Mit deinem eigenen NAS (Cloud-Speicher), stehen die Daten in deinem Wohn- oder Arbeitszimmer. Ein kleiner Server kann problemlos bei Dir zu Hause aufgestellt werden. Zumindest physisch kann kein Geheimdienst einfach auf diesen Speicher zugreifen. Deine Daten sind zumindest in dieser Hinsicht etwas sicherer. Keine Frage, wenn ein Geheimdienst wirklich an deine Daten kommen wollte, gäbe es für ihn vermutlich immer irgendeinen Weg. Aber während er bei Cloud-Anbietern direkt zugreifen kann, muss er deine Cloud erst einmal finden und knacken.
  • Unabhängigkeit von anderen Anbietern
    Du bist unabhängig von einem Anbieter. Was ist, wenn dieser, wie zum Beispiel Ubuntu One, die Pforten dicht macht? Oder seine Preise anhebt? Das betrifft dich mit deiner eigenen Cloud nicht mehr.
  • Eigene Verantwortung
    Du bist selbst für deine Daten verantwortlich, beispielsweise auch dafür, dass Du zusätzliche Backups von Deinem Cloud-Speicher machst. Das ist ein Vor- und Nachteil zugleich.
  • Wahl zwischen unterschiedlicher Software
    Das Interface der Dropbox sieht nicht schlecht aus, aber wie wäre es mit etwas Abwechslung? Du kannst dich selbst für eine Cloud-Software entscheiden und hast somit die Qual der Wahl.
  • Teilweise kostengünstiger
    Je nach Deinen Bedürfnissen, kann ein eigene Cloud-Lösung sogar günstiger sein, weil neben Strom- und Internetkosten, den Anschluss brauchst Du ja vermutlich ohnehin, nur einmalige Anschaffungskosten anfallen.

Wie steht es um die Nachteile? Das wollen wir uns jetzt anschauen:

  • Eigene Verantwortung
    Wie bereits unter dem Punkt „Vorteile“ beschrieben, bist Du auch für die Sicherheit und Backups verantwortlich. Brennt dein Haus ab, inklusive des Speichers deiner Cloud, gelingt es jemandem in deine Cloud einzudringen (z.B. aufgrund eines unsicheren Passworts), oder entwendet ein Einbrecher das Speichermedium, gibt es keine Sicherung mehr, wenn Du nicht eine angelegt hast. Das solltest Du immer bedenken.
  • Eingeschränkte Möglichkeiten
    Kostengünstige Lösungen sind meist nicht so performant, wie teure Server. Die Synchronisation und das Zugreifen auf die Daten sind kein Problem. Willst Du Bilder aber mehreren Nutzern online zur Verfügung stellen, kann es schon mal sein, dass dein Cloud-Server das nicht mitmacht.

Nun, musst Du selbst abwägen, ob Du dir eine eigene Cloud einrichten willst.

Die Auswahl der Cloud-Software

Wichtig ist dabei auch die Auswahl der Cloud-Software. Es gibt unterschiedliche, zumindest für Privatpersonen kostenlose Angebote.

Diese bilden den eigentlichen Kern deines NAS. Sie kümmern sich um die Synchronisation, die Benutzer-Verwaltung und das Webinterface. Je nach Cloud-Software gibt es auch unterschiedliche Apps, um von iPhone oder Android-Gerät auf die Daten zugreifen zu können.

Die zwei interessantesten Angebote sind dabei Seafile und die Owncloud.

Owncloud ist besonders populär. Ein übersichtliches Webinterface, leicht durchzuführende Updates und gelungene Smartphone-Apps sowie eine große Community sprechen für die Software. Leicht zu installieren ist sie auch, und das sogar in einem einfachen Webhosting-Tarif. Ein Nachteil ist allerdings die Performance.

Da kann Seafile punkten. Webinterface und Synchronisation laufen schneller ab, dafür ist die Einrichtung nur auf einem eigenen Server möglich und das Interface wirkt nicht so modern und schick wie das der Owncloud. Apps für Android und iOS gibt es natürlich auch.

Tutorial für die eigene Cloud

Zum Tutorial - Jetzt eine eigene Cloud einrichten
Klicke hier, um zum Cloud-Tutorial zu gelangen

Sobald Du dich für eine Cloud-Software entschieden hast, kann es los gehen. Wir haben ein Tutorial für Dich gefunden, was Stück für Stück erklärt, wie Du Dir einen kleinen Server inklusive Cloud-Software einrichten kannst. Klicken dazu einfach auf den linken Button.

Dabei wird zunächst erklärt, wie der Server eingerichtet und konfiguriert werden muss. Anschließend kannst Du dir eine Cloud-Software aus der Liste aussuchen und dem jeweiligen HowTo folgen, um die Software zu installieren.

Etwas Zeit solltest Du schon einplanen, bis Deine eigene Cloud fertig ist. Dann jedoch, wünsche ich Dir viel Spaß mit Deinem eigenen Daten-Speicher, in deinem eigenen Zuhause und als Ersatz für einen US-amerikanischen Cloud-Dienstleister, auf dessen Server die NSA vermutlich ganz einfach zugreifen kann.