Google Domains angetestet

Vor Kurzem hat Google ein neues Angebot gestartet, das wohl wenig überraschend kam. Schon seit längerem bietet man Website-Betreibern über viele Wege an, die Inhalte einer Website zu verwalten.

Über Blogger können Blogs angelegt werden, mit den Webmaster-Tools gibt man Tipps zur Website-Gestaltung, Google+ Plugins können in die eigene Website eingebunden werden und mit den Apps for Business nimmt man Webmastern auch andere Form von Arbeit ab. Selbst in Richtung Homepage Baukasten ist man teilweise gegangen, wenn auch eher für Unternehmen.

Schriftzüge: "Google" und "Domains Beta"
Abbildung von Google Domains (Logo und Navigationspunkt)

Hinzu kommt, dass Google seit Jahren die Domain selbst verwaltet. Die logische Folge: Google Domains.

Man mag darüber streiten, wie viel Google in diesem hoch umkämpften Markt gewinnen kann. Schließlich gibt es nicht nur in Deutschland zig Anbieter von Domains.

Doch vor allen Dingen kann Google Kunden in Zukunft ein rundum-Paket bieten, aus: Gestaltung, Empfehlungen, Hosting und Domains. Das ist wohl der Grund für das Projekt.

Meine Einladung zur Beta-Phase

Schon vor einigen Wochen habe ich mich für die geschlossene Beta-Phase beworben. Und siehe da, gestern erreichte mich eine E-Mail mit einem Einladungscode und dem Hinweis, dass die Beta derzeit U.S. only ist.

Ich habe mir das Angebot trotzdem einmal angeguckt und möchte Dir in diesem Artikel von meinen ersten Eindrücken berichten.

Layout des Portals

Das Portal ist äußerst schlicht gestaltet. Oben gibt es ein Suchfeld, um die gewünschte Domain zu finden. Auf der linken Seite findet sich eine handvoll Menüpunkte, um die eigenen Domains zu verwalten, einen Transfer vorzunehmen und die Rechnungen einzusehen.

Einerseits wirkt das etwas ungewohnt, andererseits ist es eine gute Abwechslung zu den meist überfüllten Domain-Robot-Layouts diverser Anbieter.

Man findet sich gut zurecht und kann problemlos die entsprechenden Optionen auffinden. Wie man es von Google kennt, ist die Usability vorbildlich.

Domain zu Google Domains tranferieren

Google Domains - Eine neue Domain erwerben (Screenshot)
Screenshot: Domain erwerben bei Google Domains

Sobald man eine Domain über das große Suchfeld ausgewählt hat, kann man diese buchen. Dafür werden verschiedene Vorschläge angezeigt, sowohl was die Endung, als auch die Domain an sich anbelangt.

E-Mail- und Domain-Weiterleitungen sind ebenso im Preis inklusive wie die „private Registrierung“ der Domain, also vermutlich ohne öffentlich freigegebenen WhoIs-Eintrag. Hinzukommen allerdings die Steuern.

Sobald Du deine Wunschdomain ausgewählt hast, kannst Du sie in deinen Einkaufswagen packen und anschließend die Domains für den gewünschten Zeitraum erwerben.

Preisgestaltung der Domains

Der Zeitraum kann zwischen 1-10 Jahren festgelegt werden, auffällig dabei: Es gibt nicht, wie man vermuten könnte einen Rabatt, wenn man die Domain für längere Zeit bestellt.

Ebenfalls interessant: Google Domains ist nicht wirklich günstig. Hierfür ein paar Beispiel-Endungen inklusive der Preise.

Domainendung Preis: Google Domains Vergleich: Webhostone Vergleich: Inwx.de
.com 12 $ ≈ 9 € + Steuern 14,88 € inkl. Steuern 9,90 € inkl. Steuern
.cc 20 $ ≈ 15 € + Steuern 19,92 € inkl. Steuern 15,90 € inkl. Steuern
.us 12 $ ≈ 9 € + Steuern 18,96 € inkl. Steuern 9,50 € inkl. Steuern
.tips 20 $ ≈ 15 € + Steuern 27,60 € inkl. Steuern 22,25 € inkl. Steuern
.org 12 $ ≈ 9 € + Steuern 14,88 € inkl. Steuern 10,90 € inkl. Steuern

 

Webhostone* verwaltet für mich, ebenso wie Inwx.de einige Domains. Während letzter Anbieter besonders günstig ist, liegt WHO recht gut im Durchschnitt. Die Preisangaben beider Anbieter beinhalten allerdings die deutsche Mehrwertsteuer.

Das ist bei Google Domains nicht der Fall. Auch wenn sie dort in US-Dollar angegeben sind lassen sich die Preise recht gut vergleichen.

Das Ergebnis: Google Domains liegt in fast jedem Fall über dem Preis von dem günstigen deutschen Domain-Anbieter. Bemerkenswert ist allerdings, dass neue TLDs recht günstig zu haben sind, als Beispiel ist hier .tips aus der Vergleichstabelle zu nennen.

Nach diesem kurzen Test ist also festzuhalten, dass Google vor allen Dingen für Nutzer von neuen TLDs und aufgrund seiner einfachen Handhabung interessant ist.

Zukunft von Google Domains

Doch wie steht es um die Zukunft von diesem Projekt? Wird es schon bald aus der Beta-Phase entlassen?

Ich denke, dass Google sich durchaus noch einige Zeit lassen wird, bis das Projekt öffentlich an den Start geht. Die schnell verschickten Einladungen sprechen aber auch dafür, dass es eventuell noch dieses Jahr soweit ist.

Schließlich gibt es bei so einem Projekt vermutlich nicht mehr allzu viel zu testen, wie es beispielsweise bei einem sozialen Netzwerk wie Google+ der Fall wäre.

Auch auf dem Markt wird es wahrscheinlich nicht ganz einfach sein, sich durchzusetzen, aber neben dem Google-Faktor – für manch einen negativ, für manch anderen positiv – kann auch das rundum-Paket überzeugen.

Man darf also gespannt sein, wie Google mit dem Projekt Google Domains in Zukunft verfahren wird.